Was macht Laminat so beliebt?
Laminat hat sich als einer der meistverkauften Bodenbeläge etabliert und das aus gutem Grund. Die Kombination aus attraktiver Holzoptik, einfacher Verlegung und günstigem Preis macht Laminat zur ersten Wahl für viele Haushalte. Im Vergleich zu echtem Parkett kostet Laminat nur einen Bruchteil, sieht aber auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Die robuste Oberfläche ist kratzfester als Echtholz und verzeiht auch mal einen heruntergefallenen Gegenstand ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen.
Die Verlegung mit Klicksystem ist so einfach, dass auch Heimwerker ohne Vorkenntnisse ihren Boden selbst verlegen können. Das spart nicht nur Kosten, sondern ermöglicht auch eine schnelle Renovierung ohne tagelange Baustelle. Laminat ist zudem pflegeleicht und benötigt keine aufwendige Behandlung wie Ölen oder Versiegeln. Ein feuchtes Wischen genügt, um den Boden sauber zu halten. Die große Auswahl an Dekoren von hellen Eichen über rustikale Landhausdielen bis hin zu dunklen Nussbaumtönen bietet für jeden Geschmack und Einrichtungsstil die passende Option. Wenn Sie mehr über die verschiedenen Bodenbeläge erfahren möchten, empfehlen wir unseren Bodenbelag-Vergleich.
Aufbau und Struktur: Was steckt in Laminat?
Laminat ist ein mehrschichtig aufgebauter Bodenbelag, dessen Struktur seine Eigenschaften bestimmt. Die unterste Schicht ist der Gegenzug, eine Papierschicht, die mit Melaminharz getränkt ist. Sie schützt vor Feuchtigkeit von unten und sorgt für Formstabilität. Darüber liegt die Trägerschicht, das Herzstück des Laminats. Sie besteht aus hochverdichteter Holzfaserplatte (HDF) und macht etwa 90 Prozent der Gesamtdicke aus. Je dichter und hochwertiger diese Schicht ist, desto stabiler und langlebiger ist das Laminat. Die Dichte wird in Kilogramm pro Kubikmeter angegeben – hochwertige Laminatböden haben eine Dichte von über 850 kg/m³.
Auf der Trägerschicht befindet sich die Dekorschicht, ein bedrucktes Papier, das die Optik des Bodens bestimmt. Moderne Drucktechniken ermöglichen fotorealistische Holz-, Stein- oder Fliesenoptiken, die kaum von echten Materialien zu unterscheiden sind. Die oberste Schicht ist das Overlay, eine transparente Schutzschicht aus Melaminharz, die mit Korundpartikeln (Aluminiumoxid) versetzt ist. Diese extrem harte Schicht schützt das Dekor vor Abrieb, Kratzern und UV-Strahlung. Je mehr Korund in der Schutzschicht enthalten ist, desto widerstandsfähiger ist das Laminat. Hochwertige Böden haben zusätzlich eine Strukturprägung, die der Holzmaserung folgt und für eine authentische Haptik sorgt. Für die professionelle Verlegung empfehlen wir unseren Service Laminat verlegen.
Nutzungsklassen: Welches Laminat für welchen Raum?
Die Nutzungsklasse gibt Auskunft darüber, wie belastbar ein Laminatboden ist und für welche Räume er geeignet ist. Die Klassifizierung erfolgt nach EN 13329 und unterscheidet zwischen privatem und gewerblichem Bereich. Für Wohnräume sind die Klassen 21 bis 23 relevant, wobei die erste Ziffer den Bereich (2 = privat) und die zweite Ziffer die Beanspruchung angibt. Klasse 21 eignet sich für Schlafzimmer und Gästezimmer mit geringer Nutzung. Diese Böden sind günstiger, aber weniger strapazierfähig und sollten nicht in stark frequentierten Bereichen verlegt werden.
Klasse 22 ist für Wohn- und Esszimmer mit mittlerer Beanspruchung geeignet. Diese Böden bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind für die meisten Wohnräume ausreichend. Klasse 23 ist die höchste Wohnraumklasse und eignet sich für Flure, Küchen und Kinderzimmer mit intensiver Nutzung. Diese Böden sind besonders robust und langlebig. Für gewerbliche Bereiche gibt es die Klassen 31 bis 33, die noch höheren Belastungen standhalten. Klasse 31 eignet sich für Büros und Hotelzimmer, Klasse 32 für Verkaufsräume und Klasse 33 für stark frequentierte öffentliche Bereiche. Zusätzlich zur Nutzungsklasse gibt die Abriebklasse (AC) Auskunft über die Verschleißfestigkeit der Oberfläche. AC3 entspricht Klasse 21-22, AC4 entspricht Klasse 23 und AC5 entspricht Klasse 31-33. Einen Überblick über die Kosten verschiedener Qualitätsstufen finden Sie in unserem Kosten-Guide.
Dekore und Oberflächen: Von klassisch bis modern
Die Dekorvielfalt bei Laminat ist enorm und reicht von klassischen Holzoptiken bis zu modernen Steinimitationen. Eichenoptiken sind mit Abstand am beliebtesten und in unzähligen Varianten erhältlich. Von heller skandinavischer Eiche über natürliche Wildeiche bis hin zu geräucherter Eiche ist für jeden Geschmack etwas dabei. Landhausdielen mit breiten Planken und rustikaler Optik verleihen Räumen einen gemütlichen, traditionellen Charakter. Moderne Optiken mit schmalen Fugen und gleichmäßiger Maserung passen zu zeitgenössischen Einrichtungsstilen.
Neben Eiche sind auch andere Holzarten wie Buche, Ahorn, Nussbaum oder exotische Hölzer als Dekor erhältlich. Graue Töne liegen im Trend und verleihen Räumen eine moderne, kühle Atmosphäre. Weißgeölte oder gekalkte Optiken wirken hell und freundlich und eignen sich besonders für kleine Räume oder skandinavisch inspirierte Interieurs. Die Oberflächenstruktur hat großen Einfluss auf die Authentizität des Laminats. Glatte Oberflächen wirken modern und sind pflegeleicht, aber weniger authentisch. Strukturierte Oberflächen mit Holzporen-Prägung fühlen sich an wie echtes Holz und sind optisch kaum von Parkett zu unterscheiden. Gebürstete Oberflächen imitieren handgehobelte Dielen und verleihen dem Boden einen rustikalen Charakter. V-Fugen an den Kanten der Planken betonen die einzelnen Dielen und sorgen für eine authentische Dielenoptik.
Verlegung: Einfach und schnell mit Klicksystem
Die Verlegung von Laminat ist dank moderner Klicksysteme auch für Laien gut machbar. Der Untergrund muss eben, trocken, fest und sauber sein. Unebenheiten von mehr als 3 mm auf einem Meter müssen ausgeglichen werden, da sonst das Klicksystem verziehen kann. Alte Bodenbeläge wie Vinyl oder PVC können oft als Untergrund dienen, sofern sie fest und eben sind. Auf Teppichboden sollte Laminat nicht verlegt werden, da dieser zu weich ist und nachgibt.
Vor der Verlegung muss das Laminat mindestens 48 Stunden im Raum akklimatisieren, damit es sich an die Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen kann. Zunächst wird eine Trittschalldämmung verlegt, die Gehgeräusche reduziert und kleine Unebenheiten ausgleicht. Die Dämmung sollte eine Stärke von mindestens 2 mm haben. Die Verlegung beginnt in einer Raumecke, wobei zur Wand eine Dehnungsfuge von 10 bis 15 mm eingehalten werden muss. Diese Fuge ist wichtig, da Laminat arbeitet und sich bei Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausdehnt. Die Planken werden versetzt verlegt, wobei die Stirnseiten mindestens 30 cm versetzt sein sollten. Die erste Reihe wird mit der Federseite zur Wand verlegt, die Feder wird abgesägt. Die folgenden Reihen werden im Winkel angesetzt und durch Herunterdrücken eingeklickt. Die letzte Reihe muss oft zugeschnitten werden – hier ist präzises Messen wichtig. Nach der Verlegung werden die Dehnungsfugen mit Sockelleisten abgedeckt, die nicht fest mit dem Boden verbunden werden dürfen.
Pflege und Reinigung: Einfach und unkompliziert
Laminat ist äußerst pflegeleicht und benötigt keine aufwendige Behandlung. Für die tägliche Reinigung genügt es, den Boden zu saugen oder mit einem weichen Besen zu kehren. Einmal wöchentlich können Sie den Boden nebelfeucht wischen – verwenden Sie dafür ein gut ausgewrungenes Tuch und klares Wasser oder einen speziellen Laminatreiniger. Wichtig ist, dass das Tuch nur nebelfeucht ist, da zu viel Wasser in die Fugen eindringen und die Trägerschicht aufquellen lassen kann. Vermeiden Sie Dampfreiniger, da der heiße Dampf das Laminat beschädigen kann.
Hartnäckige Flecken lassen sich mit einem speziellen Laminatreiniger oder verdünntem Spülmittel entfernen. Für Fettflecken eignet sich etwas Spiritus auf einem Tuch. Vermeiden Sie scheuernde Reinigungsmittel, da diese die Oberfläche zerkratzen können. Schützen Sie Ihr Laminat vor Kratzern, indem Sie Filzgleiter unter Möbelfüßen anbringen und Schmutzfangmatten an Eingängen platzieren. Kleine Kratzer können mit speziellen Reparatursets ausgebessert werden, die farblich passende Wachsstifte enthalten. Bei tieferen Beschädigungen können einzelne Planken ausgetauscht werden, sofern Sie Restmaterial aufbewahrt haben. Generell ist Laminat sehr robust und verzeiht auch mal einen Stoß oder Kratzer besser als echtes Holz.
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